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Berlin begeht den 200. Geburtstag von Heinrich Schliemann und wirft einen differenzierten Blick auf die schillernde Persönlichkeit eines risikofreudigen Aufsteigers   
Wer seine Karriere mit einem Schiffbruch beginnt, dem scheint ein abenteuerlicher Lebensweg bevorzustehen. So war es dann auch bei Heinrich Schliemann. Berühmt wurde der am 6. Januar 1822 im mecklenburgischen Neubukow nahe der Ostsee geborene Pfarrerssohn, als er sich im zweiten Lebensabschnitt als Archäologe betätigte ...mehr | 09.08.2022  |
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 Eine mehrteilige Schau in Trier dokumentiert mit herausragenden Artefakten, wie und warum das Römische Reich endete   
Zu den wichtigsten Gütern in Roms Seehafen Ostia zählte Getreide aus Nordafrika. Als der Kriegsverband der Vandalen im Jahr 429 Teile der dortigen römischen Provinzen eroberten, entstanden erhebliche Engpässe; denn die Versorgung der Hauptstadtbewohner war von diesen Kornlieferungen abhängig. Eine Wandmalerei aus den Jahren um 250 n. Chr. verweist mit dem Umladen des wertvollen Gutes auf Flussschiffe darauf. Der in der Bootsmitte stehende Besitzer Arascantus prüft den Ladevorgang, während der Kapitän Farnaces schon abfahrbereit am Steuerruder steht. Die Szene erinnert an aktuelle Ereignisse in der Ukraine. Etwas weiter im 14 Säle umfassenden Parcours der großen Landesausstellung in Trier holt den Besucher abermals die Vergangenheit ein. Aus den Jahren um 530 n. Chr. stammt die älteste grafische Darstellung der Berechnung des Osterzyklus vom Mönch Dionysius Exiguus, der um 525 unsere heutige, mit der Geburt Christi beginnende Zeitrechnung festlegte. Lange brauchte es, bis sich diese durchsetzte. Doch der Streit um das Osterfest blieb letztlich mit Kalenderreform Papst Gregors XIII. im 1582 bestehen mit der Folge, dass noch heute katholische und orthodoxe Kirchen zu anderen Terminen Ostern feiern. ...mehr |
29.07.2022  |
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 Mit der epochenübergreifende Schau „arm & reich“ will das Dom Museum Wien Finger auf Wunden legen, Sichtweisen verschieben und durch Kunstprojekte den von Armut Betroffenen eine Stimme verleihen   
Ende 2021 ließ der alljährliche Bericht zur weltweiten Ungleichheit, der World Inequality Report, mit der Meldung aufhorchen, dass während der Corona-Pandemie die Superreichen ihren Anteil am globalen Vermögen in Rekordgeschwindigkeit vergrößert haben. Seit 1995 sei das von den Milliardären dieser Welt gehaltene Kontingent an Vermögenswerten von ein Prozent auf drei Prozent gestiegen, hieß es in dem Bericht. Während der Besitz der Milliardäre um mehrere Billionen gewachsen sei, seien weitere hundert Millionen Menschen weltweit in die extreme Armut abgerutscht. In Österreich beispielsweise wird ein Drittel der Finanzvermögen von nur 320 Menschen gehalten, die jeweils über umgerechnet 100 Millionen Dollar verfügen. Nur wenig mehr, 36 Prozent der Finanzvermögen, halten 7,2 Millionen Österreicher mit jeweils weniger als 250.000 Dollar. Steigende Arbeitslosenzahlen, der Bedarf an Wohnbeihilfen, Sozialmärkten und Notschlafstellen sprechen eine erschütternde Sprache. In Österreich, der „Insel der Seligen“, sind aktuell 1,5 Millionen Menschen armutsgefährdet – 17,5 Prozent der Bevölkerung. ...mehr  |
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 Isamu Noguchi ist in Europa noch einer der großen Unbekannten der Nachkriegskunst. Die letzte Ausstellung zu dem japanisch-amerikanischen Bildhauer liegt zwanzig Jahr zurück. Das Kölner Museum Ludwig zollt dem bisher wenig wahrgenommenen Künstler nun seine Aufmerksamkeit   
An den Anfang ihrer Schau zu Isamu Noguchi im Kölner Museum Ludwig hat Kuratorin Rita Kersting sein Umfeld und seine Person gestellt. Sieben Büsten aus Holz, Terrakotta, Bronze oder Marmor zeigen seine Familienmitglieder und Freunde. In der Mitte steht ein Selbstporträt mit blauen Augen. Dazwischen reiht sich wie selbstverständlich ein abstraktes Gesicht aus Bakelit, das in die Folge klassischer realitätsnaher bildhauerischer Porträts nicht so recht passen will. Die schwarze „Radionurse“ von 1929, eine Art Krankenschwester in der Form eines Babyfons, signalisiert schon zu Beginn eine verwirrende sprunghafte Vielfalt und Intermedialität, die das Œuvre Noguchis auszeichnet. Traditionelle und atypische plastische Ausformungen dokumentieren nicht nur seine Experimentierfreude, sondern auch seine kosmopolitische Ausrichtung. ...mehr  |
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 Die Internationalen Tage Ingelheim widmen sich heuer Edvard Munch und stellen den bekannten Norweger als Meister der Grafik vor   
In Ingelheim am Rhein finden seit 1959 jährlich die Internationalen Tage statt, immer zwischen Mai und Juli. Diese Kulturinitiative ist dem Engagement der Firma Boehringer, eines weltweit agierenden Pharmaunternehmens, zu verdanken. Am Anfang stand die Idee, im Umfeld der international tätigen Firma Ausblicke auf Leben und Kultur anderer Nationen und Völker zu werfen: der Leitgedanke kultureller Offenheit und Fortbildung veranlasste 1959 Ernst Boehringer als Mitinhaber des Familienbetriebs, ein Kulturfestival auszurichten. Um japanische Farbholzschnitte und Masken der Südsee, Antiken aus Pergamon und Werke von Pablo Picasso, das Wiener Biedermeier oder den Geist der 1950er Jahre in Paris kennen zu lernen, sollte eine Fahrt zu den großen Museen der Welt nicht mehr nötig sein. ...mehr  |
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Das Festival Düsseldorf Photo+ widmet sich mit über 50 Ausstellungen dem Medium Fotografie. Damit und mit anderen Neuerungen positioniert sich Düsseldorf als selbstbewusste Bewerberin für den inoffiziellen Titel deutsche Fotohauptstadt   
Weiter zur alten Garde der Düsseldorfer Galerienszene, der Konrad Fischer Galerie in der Platanenstraße. Deren Direktor Thomas W. Rieger komplettiert das vierköpfige Leitungsteam des Festivals Photo+, das noch durch die Projektleiterin Ljiljana Radlovic, den Galeristen Rupert Pfab und die Künstlerin Pola Sieverding ergänzt wird. In ...mehr  |
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 Das Festival Düsseldorf Photo+ widmet sich mit über 50 Ausstellungen dem Medium Fotografie. Damit und mit anderen Neuerungen positioniert sich Düsseldorf als selbstbewusste Bewerberin für den inoffiziellen Titel deutsche Fotohauptstadt   
Auch zahlreiche Galerien beteiligen sich an der Düsseldorfer Biennale Photo+, etwa die im Stadtteil Flingern gelegene Galerie Rupert Pfab, die mit zwei Ausstellungen aufwartet. So sind im Erdgeschoss in der Schau „Viking Venus“ Fotoarbeiten und Skulpturen von Astrid Busch, Jahrgang 1968, zu sehen. Aufnahmen, die sie während eines Stipendiums im Istanbuler Stadtraum von moderner und traditioneller Architektur sowie von Fundstücken gemacht hat, unterzieht Astrid Busch einem komplexen Transformationsprozess, der reale und künstlich erzeugte Bildebenen miteinander amalgamiert und die Endergebnisse nahezu wie Malerei erscheinen lässt oder diese sogar in dreidimensionale Formen (rück-)übersetzt. Als Bildträger dienen teils ungewöhnliche Materialien wie papierdünn ausgewalzte Weißgoldbleche oder Jacquardgewebe. ...mehr  |
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 Auch in Wien mussten Museen und Kunstvereine auf Grund der Corona-Pandemie zum zweiten Mal ihre Pforten schließen. Die Galerien allerdings sind weiterhin geöffnet und trotzen der schwierigen Situation mit einem anspruchsvollen und ambitionierten Programm. Ein Rundgang durch aktuelle Ausstellungen   
Ungeachtet des immer größeren finanziellen Drucks, abgesagter Messen und fehlender Besucher gibt es sogar Zuwachs in der österreichischen Galerieszene. Victoria Dejaco und Michael Wonnerth-Magnusson eröffneten den jüngsten Neuzugang mit einer Schau des Künstlers Georg Petermichl im vergangenen September. Nachdem die beiden Kunsthistoriker jahrelang für Galerien, Kunstvereine und Sammlungen tätig waren oder selbst kuratierten, gingen sie den Weg in die Selbstständigkeit und mieteten Räumlichkeiten im Innenhof eines barocken Gebäudes in der Ballgasse im ersten Wiener Gemeindebezirk. Nomadische Plattformen und heimische Project-Spaces sind die produktiven Brutstätten, an denen sich die beiden Neu-Galeristen orientieren. Junge, noch unbekannte Künstler haben hier ihre ersten Auftritte. ...mehr  |
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 Die Münchner Galerien starten nach einem schwierigen Pandemie-Halbjahr an diesem Wochenende ihre Herbstsaison. Die altbewährte „Open Art“ und das frische Format „Various Others“ ziehen dabei an einem Strang und wollen München als Galerienstadt zu mehr Ausstrahlung verhelfen   
Nach Düsseldorf, Köln und Frankfurt öffnen am Wochenende auch Münchens Galerien ihr Tore ganz weit, um die neue Saison einzuläuten. Vor zwei Jahren hat „Various Others“ erstmals frischen Wind in das populäre, aber auch zur Erstarrung neigende Galerienwochenende gebracht. Und nicht nur das. Das junge und offene Format gab der Kunstszene der Stadt neue Energie und neuen Input. Dabei forcierten die „Various Others“-Macher um den Galeristen Johannes Sperling, den Jahn und Jahn-Mitarbeiter Tim Geißler und Sarah Haugeneder vom Espace Louis Vuitton nur eine kunsthändlerische Idee, die in den 1920er Jahren schon genauso üblich war, wie in den 1970ern: den kooperativen Austausch unter den Galeristen. ...mehr  |
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 Anselm Kiefer präsentiert seinen neuen Werkzyklus über Walther von der Vogelweide derzeit in der Salzburger Galerie Thaddaeus Ropac   
Während die Veranstalter der Salzburger Festspiele in diesem Jahr durch die globale Corona-Pandemie gezwungen waren, sowohl ihr Angebot, als auch die Anzahl der Tickets zu reduzieren, kommen Kunstliebhaber in der Stadt an der Salzach immer noch auf ihre Kosten. Beeindruckend ist die Soloschau mit neuen Arbeiten von Anselm Kiefer, die in der Villa Kast, der Galerie von Thaddaeus Ropac, zu sehen ist. Die Ausstellung umfasst achtzehn großformatige Arbeiten, mehrere Gemälde und eine Installation von 2019/20, die im südfranzösischen Barjac entstanden sind, einem Ort, der bereits Anfang der 1990er Jahre zu einem der Lebens- und Arbeitsmittelpunkte des 1945 in Donaueschingen geborenen Künstlers wurde. ...mehr  |
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