Möbel, Kunsthandwerk und Asiatika zum 50sten bei Koller  
Koller feiert. Das Zürcher Auktionshaus, gegründet 1958 von Pierre Koller und als kleine Galerie zunächst spezialisiert auf Pferdestiche, hat sich inzwischen zu einem der, wenn nicht dem bedeutendsten Einrichtungshaus auf dem deutschsprachigen Kunstmarkt entwickelt und beweist dies auch mit den Möbeln und Einrichtungsgegenständen am 18. September. Unter den rund 450 Losen ist wieder eine Reihe hochkarätiger Stücke jenseits der 100.000er-Marke mit einigen dramaturgisch gewohnt effektvoll platzierten Kommoden, Uhren, Schreibtischen oder Sekretären gegen Mitte der Auktion. Zunächst geht es los mit einigen Stücken des 17ten und frühen 18ten Jahrhunderts, allen voran einem Kabinett mit Pietra Dura-Platten, das eindrucksvoll die weitgespannten Ambitionen des Bayernfürsten Maximilian II. Emanuel illustriert. Dieser, der sich im Spanischen Erbfolgekrieg verspekuliert hatte und dennoch zu den großen Kunstförderern seiner Zeit gehörte, musste nicht nur die Schlösser in Nymphenburg und Schleißheim ausstatten. Vorliegendes Exemplar, das sich bisher in einer römischen Privatsammlung befand, mag besonders die zeittypische Lust am Fremdartigen befriedigt haben. Entstanden ist das Kabinett um 1720 in der Botteghe Granducali in Florenz (Taxe 140.000 bis 180.000 SFR). ...mehr  |