Alte und Neuere Meister bei Karl & Faber in München  
Apokalyptische Visionen waren seine Spezialität. Als John Martin 1821 sein großformatiges Gemälde „Belsazars Fest“ der britischen Öffentlichkeit vorstellte, war das Aufsehen groß. Hatte der im Revolutionsjahr 1789 geborene Maler das alttestamentliche Geschehen doch in eine gewaltige mesopotamische Architektur eingepasst, mit einem riesigen Hof, Tausenden von Statisten, unter einem Himmel, für den die Bezeichnung „gewittrig“ eine lächerliche Untertreibung wäre, und mit im Dunkel des Hintergrundes aufscheinenden Bauten, für deren Errichtung man heute noch Jahre bräuchte. Jede Massenszene auf der Opernbühne wäre dagegen Kinkerlitzchen. Ganz so monumental geht es auf dem Gemälde, das Karl & Faber in München zur Auktion bringen, nicht zu. Doch auch hier schwebt eine Engelsschar auf überwucherten Felsbrocken über dem dräuenden Himmel, während auf Erden gerade zwei Heere aufeinander losrennen. Das knapp einen Meter breite Gemälde ist also ein typischer, surreal-fantastischer Martin. Aus Schweizer Privatbesitz wird es nun eingeliefert, und Karl & Faber bieten es für 25.000 bis 35.000 Euro an. ...mehr  |