Porzellan und Silber dominieren das Kunsthandwerk bei Lempertz  
Einer sitzt auf einem Artgenossen und klimpert auf dem Clavicord, ohne hinzuschauen, ein anderer bläst die Posaune volles Rohr, die Querflöte wird mit sanfter Anmut geliebkost, die Laute munter gezupft, dem Oboisten ist das Instrument leider zum Teil abgefallen, sogar Dudelsack und Drehleier, Harfe und Triangel sind dabei, und über allem thront der Dirigent, der mit weit ausladenden Gesten und aufgerissenem Maul Ordnung in das muntere Orchester zu bringen versucht. Das wird nicht leicht sein, da es doch aus lauter Affen besteht. Johann Joachim Kändlers und Peter Reinickes um 1753 entworfene Affenkapelle gehört zu den berühmtesten, weil lustigsten Produktionsreihen der Meißner Porzellanmanufaktur und erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit. Das Kölner Auktionshaus Lempertz bietet am 15. Mai nicht weniger als 16 Exemplare dieser Serie an, zwar nicht alle zur gleichen Zeit entstanden, aber immerhin eine ziemlich große Truppe, mit der sich schon ordentlich Krach machen lässt. Die zeitnah geformten Exemplaren rangieren meist zwischen 6.000 und 8.000 Euro – der Lautenist soll sogar 12.000 bis 15.000 Euro kosten –, die späteren Stücke sind etwas günstiger zu haben. ...mehr  |