Impressionismus und Moderne bei Sotheby’s weiterhin reduziert  
Das Volumen der Londoner Auktionen bei Sotheby’s bleibt jetzt erstmal auf Sparflamme. Wie im Februar treten am 24. Juni erneut 27 Lose an, diesmal mit einer unteren Gesamtschätzung von rund 27 Millionen Pfund – immerhin knapp 10 Millionen mehr als damals, aber mehr als achtzig Millionen weniger als vor einem Jahr. Aber das kann derzeit niemanden erschüttern. Vielmehr freut man sich an einem erlesenen und qualitätvollen Programm, das französische Impressionisten und Klassische Moderne gleichermaßen berücksichtigt. Letztere stellt das Hauptlos, Pablo Picassos „Homme à l’Epée“ aus dem Jahr 1969. Für das Spätwerk des Meisters strahlen ungewöhnlich kräftige Farben von der Leinwand herab, die ganze linke Hälfte des Bildes ist in Blutrot getaucht, vor dem auch der Körper des stehenden Mannes mit seinem Degen in der Hand zu Nichts verschwindet. Mit dem Musketier greift Picasso ein altes Motiv auf. 6 bis 8 Millionen Pfund werden für das Gemälde erwartet, das aus einer amerikanischen Privatsammlung über den großen Teich kommt. Ebenfalls aus Picassos spätester Zeit stammt seine „Nu debout“ von 1968, diesmal in zurückhaltenderen Farben: Sandgelb paart sich mit lichtem Grau. Als eines der wenigen Werke der Auktion kann es fast Marktfrische beanspruchen: Die Familie des Einlieferers erwarb es 1972, also noch zu Lebzeiten des Künstlers (Taxe 3 bis 4 Millionen GBP). ...mehr  |