Auf hohem Niveau, aber ohne besonderes Spektakel setzte Christie’s in Zürich die Schweizer Kunst ab  
Nicht gerade eine Gier, aber doch ein breites Interesse weckte die Versteigerung Schweizer Kunst der Zürcher Dependance von Christie’s am vergangenen Montag. Rund 11,16 Millionen Franken brutto setzte das Auktionshaus mit den insgesamt 153 angebotenen Losnummern um. Das entspricht einer Zuschlagsquote von 83 nach Anzahl der Nummern und 86 Prozent nach der Schätzpreissumme. Dass sich diese Veranstaltung damit nicht ganz in die erste Liga Schweizer Kunstauktionen der beiden Riesen Sotheby’s und Christie’s einreihen konnte, lag an den Einlieferungen: Die sensationellen Unikate, etwa ein großer Ferdinand Hodler, waren diesmal nicht dabei. Dass auch sie Anklang gefunden hätten, legt der Zuschlag aller anderen Spitzenwerke der Auktion zumindest nahe: Giovanni Giacomettis Familienidylle „Sotto il sambuco“ von 1911, mit 1,8 bis 2,5 Millionen Franken sicher etwas hoch bewertet, wechselte bei 1,6 Millionen Franken den Besitzer, Giovanni Segantinis symbolistisches Genrebild „Le due madri“ von 1891 ging zur oberen Schätzung von 1,2 Millionen Franken weg, und auch Alberto Giacomettis „Buste d’homme“ nach seinem Bruder Diego von 1956 war mit 850.000 Franken leicht unterhalb der Schätzung noch gut bezahlt. Käufer waren, wie bei den teuersten Werken fast ausschließlich, Schweizer Privatsammler. ...mehr  |