Moderne und zeitgenössische Kunst bei Ketterer in München  
Es ist schlichtweg ein seltsames Bild: Fast nur Personen sind zu sehen, nur im oberen Bereich kommt ein bisschen Hintergrund zum Vorschein, dem zu entnehmen ist, dass wir uns am hellichten Tag in einer Art Park, jedenfalls im öffentlichen Raum befinden. Das hindert drei der vier Personen, die groß im Bildzentrum stehen, jedoch nicht daran, als Halbakte aufzutreten: ein kräftiger junger Mann links, der mit undurchdringlichem Blick den Betrachter fixiert, rechts hinter ihm ein weiterer Mann mit nachdenklichem, ein wenig resigniertem Blick, sowie als zweite von rechts eine junge Frau, wie als leblose Figur im Dreiviertelprofil mit leerem Blick gezeigt, und nur der Geistliche, der von hinten auf sie einredet, trägt sein obligatorisches Ornat. Was Richard Ziegler, der Schöpfer dieser mit einem Meter Breite durchaus nicht kleinen Leinwand aus dem Jahr 1929, damit aussagen wollte, bleibt offen. Er selbst ist der Zweite von links, und dass diese allseits von Gaffern und Passanten umgebene Gruppe nicht ganz im luftleeren Raum agiert, beweist der Polizist, der dem Maler von hinten auf die Schulter greift, als wolle er ihn festnehmen. So heißt das Bild auch „Die Polizei“. Der Mann links wird als Zieglers Cousin Erwin Weber identifiziert, und vielleicht ist es eine Dreiecksgeschichte, die hier kurz vor ihrem dramatischen Ende steht. Wir wissen es nicht. ...mehr  |