Bassenge trumpft in der Versteigerung von Druckgrafik des 15. bis 19. Jahrhunderts mit Qualität und Quantität auf. Die Sonderauktion „Memento Mori“ stürzt sich dagegen gezielter auf ein Thema  
Kunst zu reproduzieren heißt, auf dem Markt pragmatisch mit einem Werk mehr Gewinn umsetzen zu können. Für kleinere Summen, als beispielsweise für Ölgemälde nötig waren, wurden große Arbeiten so einer breiteren Masse zugänglich, gleichzeitig konnten Künstler ihre Bekanntheit steigern und ihre Ideen über größere Entfernungen hinweg bekannt machen. Die Rolle der Verleger und Produzenten von Druckgrafik ist damit auch kunsthistorisch nicht zu unterschätzen. Beide dieser Tätigkeiten vereinte der in Haarlem lebende Jacob Matham, der zwar eigene Zeichnungen entwarf, aber hauptsächlich reproduzierend arbeitete. „Nuptiae in Cana Gallileae“, eine Darstellung der Hochzeit von Kana aus dem Jahr 1616, die fälschlicherweise lange für ein letztes Abendmahl gehalten wurde, geht so auf Taddeo Zuccaro zurück. Stürmisch eilt eine Frau eine Treppe zur Tafel der Gäste mit Jesus im Zentrum hinauf, um zu verkünden, dass der Wein ausgegangen sei. Für 2.800 Euro steht der Kupferstich nun zum Verkauf. Bei „Christus erweckt den toten Sohn der Witwe von Nain“ aus der Zeit um 1593/94 bezieht sich Matham auf Federico Zuccaro, den Bruder Taddeos. 1.200 Euro sind für diese manieristisch bewegungs- und figurenreiche Szene gefordert. ...mehr  |