Sichtbar reduziert: Impressionisten und klassische Moderne bei Sotheby’s  
Deutlich verschlankt tritt Sotheby’s heuer die großen New Yorker Frühjahrsauktionen an: Die Einlieferungen für die Versteigerung klassischer Moderne am 5. und 6. Mai sind gegenüber dem Vorjahr in Abend- und nachfolgender Tagesauktion auf rund die Hälfte zusammengeschrumpft, ebenso die Gesamttaxe der Abendveranstaltung von rund 80 Millionen Dollar. Im Mai 2008 wurden hier noch gut 235 Millionen Dollar umgesetzt. Es wird wieder einmal klar, dass die Sammler in wirtschaftlich schlechten Zeiten ihre Ware zurückhalten und das Angebot spürbar ausdünnen. Dass die Auktion dennoch spannende Augenblicke verspricht, liegt an einer Handvoll erstklassiger Spitzenwerke mit Preisen im achtstelligen Dollarbereich. Die besten Chancen auf Platz eins wird wohl Alberto Giacomettis Bronzeskulptur „Le Chat“ haben. Das Modell dazu erstellte der Südschweizer Künstler 1951, ausgeführt wurde die Nummer 7/8 des extrem dünnen, auf hohen Beinen daherschleichenden Tieres, das einen großen massiven Kopf voranträgt, im Jahr 1959. Bis 1967 ist die Besitzerliste unter anderem mit Heinz Berggruen und der Galerie Beyeler lang, dann aber verschwand das Stück für mehr als vierzig Jahre in Privatbesitz. 16 bis 24 Millionen Dollar sind veranschlagt. Damit knüpft man an den Giacometti-Rekord an, der zu besten Kunstmarktzeiten vor einem Jahr bei Christie’s in New York mit 24,5 Millionen Dollar für die „Grande femme debout II“ zustande kam. Das kaufkräftige Publikum ist also immer noch gefragt, und die New Yorker Auktionen gelten als Testfall für die Stimmung im internationalen Kunstmarkt. ...mehr  |