Bei Ketterer in München hat der November Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts zu bieten  
Erscheint der 1619 in Amsterdam geborene Rembrandt-Schüler Jan Victors, sind Assoziationen wie Plastizität, Lichtregie oder weiche Stofflichkeit nahe. Mit diesen Prädikaten kann sich auch sein circa 1650 entstandenes Ölgemälde „Juda gibt Tamar seinen Ring“ schmücken, das in der kommenden Versteigerung bei Ketterer zum Verkauf steht. Die alttestamentliche Szene von der Witwe Tamar, die sich als Hure verkleidet, um mit Juda, dem Vater ihres verstorbenen Mannes, unerkannt ein Kind zu zeugen, greift den Moment auf, als Juda der vermeintlich Unbekannten einen Ring, einen Stab und eine Schnur als Pfand aushändigt. Mit dem Besitz des Ringes kann sie später die Vaterschaft der von Juda gezeugten Söhne Peres und Zerach nachweisen. Die Protagonisten haben sich bei Jan Victors vor dunklem Hintergrund in freier Natur zusammengefunden und edle Gewänder erhalten. Ein kostbarer, samtig-roter Mantel bedeckt den Körper Judas, ein üppiger Turban schmückt seinen Kopf mit ergrautem Haar und Bart, während die verkleidete Tamar ein wallendes weißes Kleid mit freizügigem Dekolleté und feinen Goldapplikationen trägt. Groß und selbstbewusst treten die zwei biblischen Persönlichkeiten auf, die mit 60.000 bis 80.000 Euro das 245teilige Münchner Angebot preislich anführen. ...mehr  |