Neben dem regulären reichhaltigen Programm mit alter Kunst und Kunstgewerbe aus Europa hat Van Ham die Sammlung Clemens Stinner aufgetan. So kann das Kölner Auktionshaus nun eine feine Kollektion mit Malern der Schule von Barbizon und des französischen Impressionismus offerieren  
So etwas gibt es nicht alle Tage. Das dachten sich auch die Experten bei Van Ham und sind darum stolz, in ihrer kommenden Versteigerung einen echten Botticelli präsentieren zu können. Der Florentiner Renaissance-Weltstar ist mit einem seiner favorisierten Motive zugegen: Einer in einem undefinierbaren Raum angeordneten „Madonna mit dem Kind, Johannes dem Täufer und einem Engel“ auf einer kreisrunden Pappeltafel, die mit einem üppigen goldenen Rahmen des 19. Jahrhunderts versehen ist. Ganz botticelliesk vergeistigt und auf die innere Andacht konzentriert, wendet sich die bildzentral angeordnete Mutter mit halbgeschlossenen Augen dem kleinen Jesuskind zu, während dieses freudig versucht, ihr Gesicht mit den kleinen Ärmchen zu umgreifen. Liebevolle Innigkeit, aber auch dunkle Vorahnung auf das kommende Geschehen prägen den Gesichtsausdruck Mariens. Der in edlem Gelb gewandete Engel zu ihrer Rechten hat ein Gebetbuch aufgeschlagen. Johannes blickt bestimmt, aber andächtig zu Maria, seine Hände faltend auf seiner Brust. Das Inkarnat der Figuren ist weich und glatt, die Hautfarbe hell, aber lebendig. Dieses Glanzstück von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt, dessen Provenienz weitgehend lückenlos geklärt ist und zusätzlich über technologische Gutachten verfügt, hat Van Ham mit 260.000 bis 300.000 Euro angesetzt und könnte im Auktionssaal für spannende Momente sorgen. ...mehr  |