Resultate: Die Alte Meister übten sich im Wiener Dorotheum in vornehmer Zurückhaltung  
Die Erwartungen waren nicht gewaltig, trotzdem wurden sie nicht ganz erfüllt. Mit einem Bruttoergebnis von gut 4,2 Millionen Euro für die Altmeisterauktionen I und II – sonst waren es meist zwei getrennte Veranstaltungen an zwei verschiedenen Tagen – lag das Wiener Dorotheum am 6. Oktober unter seinen bisherigen Werten. Auch die Zuschlagsquote von durchschnittlich 43 Prozent für die knapp dreihundert Lose zeigt eine gewisse Zurückhaltung gegenüber einem Programm an, dass Hochkarätiges zu bieten hatte, aber nur wenige wirkliche Spitzenwerke. So kamen schließlich auch nur vier sechsstellige Nettobeträge heraus, ein rundes Dutzend hätte es sein sollen. Vor allem die traditionell stark vertretenen Italiener erwiesen sich als ziemliche Ladenhüter: Martino Piazza da Lodis 1518 datierte Anbetung der Hirten (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR), Giovanni Battista Caracciolo dramatisch beleuchteter Johannes der Täufer in der Wildnis (Taxe 135.000 bis 160.000 EUR), Mattia Pretis Christus am Ölberg (Taxe 160.000 bis 200.000 EUR), die beiden ebenso statischen wie spartanischen Stillleben Jacopo Ligozzis für jeweils 100.000 bis 150.000 Euro oder Francesco Zuccarellis Gebirgslandschaft mit einer Brücke und Figurenstaffage im Stil des Rokoko (Taxe 200.000 bis 230.000 EUR) – bei all diesen mehr oder weniger bekannten Malern herrschte durchweg Fehlanzeige. ...mehr  |