Die moderne und zeitgenössische Kunst bei Neumeister stieß nicht überall auf Gegenliebe  
Markttechnisch ist Johann Georg Müller ein Phänomen. Der Pfälzer Künstler, zu dem sich kaum in den einschlägigen Künstlerdatenbanken, geschweige denn in der akademischen Kunstgeschichte umfangreiche Informationen finden lassen, der weitgehend autodidaktisch sich bildete, auf großen Ausstellungen selten vertreten war und in seinem Wirkungskreis stets auf seine engere Heimat beschränkt blieb, dieser Johann Georg Müller schafft es auf Auktionen im deutschsprachigen Raum immer wieder, die Leute zu begeistern. So auch am 6. Juni bei Neumeister in München. Erst mit Müller erlebte die Versteigerung, die sich bis dahin mehr oder weniger zäh dahingeschleppt hatte, einen ihrer raren Höhepunkte. Fünf Werke hatte Neumeister im Angebot, nur eines davon blieb liegen. Die anderen wurden den Experten regelrecht aus den Händen gerissen: 45.000 Euro für das weitgehend en grisaille gemalte Ölbild „Zwei Kinder mit Puppe“ von 1958, 22.000 Euro für eine buntfarbige Abstraktion aus dem Jahr 1970 und nochmals 22.000 Euro für das Tuschfederaquarell „Paar mit Sonne“ – das war jeweils deutlich mehr als veranschlagt, teils das Drei- bis Vierfache der Schätzung. ...mehr  |