Bei insgesamt gutem Absatz der Neueren Meister im Wiener Dorotheum ist Hans Makart der Star  
Wenn man einem Künstler den Beinamen „Malerfürst“ gibt, dann weckt das meist Assoziationen mit überladenen Ateliers, rauschhaften Festen und exotischem Flair, verbunden mit einer morbiden fin de siècle-Stimmung, die immer wieder durch den äußerlichen Glanz hindurchschimmert. Der Österreicher Hans Makart verkörpert diesen „Malerfürst“-Typ wohl am anschaulichsten. Großer Pomp, der alle Züge der Vergänglichkeit bereits in sich trägt, zeichnete nicht nur Werk, sondern auch Leben des 1884 erst 44jährig den Spätfolgen einer syphilitischen Erkrankung erlegenen Meisters. Viele seiner teils rasch heruntergemalten Schöpfungen sind heute ad acta gelegt, doch auf der vergangenen Versteigerung Neuerer Meister im Wiener Dorotheum zeigte sich, dass das eine oder andere Werk noch immer beeindruckt. „Der Tod der Kleopatra“, 1875 gemalt und die dramatische Begebenheit aus der Antike in ein rauschhaftes Kostümstück mit weiblichem Halbakt kleidend, wurde minutenlang von zahlreichen Interessenten beboten, bis das Bild schließlich für 640.000 Euro an einen amerikanischen Saalbieter ging – Weltrekord für Makart. Die Schätzung für die recht großformatige Holztafel hatte bei 70.000 bis 90.000 Euro gelegen. ...mehr  |