Die Münchner Schüle stellt die Spitzenwerke in der Versteigerung mit Alter Kunst und Antiquitäten bei Neumeister in München  
Wer kommt denn da? Wer dringt denn da in unsere beschauliche Höhle ein? Das fragen sich die fünf Kobolde, die aus dem Dunkel ihrer Felsengrotte blicken. Sie reagieren spontan und emotional auf ihren „Entdecker“, den Betrachter des Gemäldes. Einer der Gnome, ihr Anführer, hat sich in wehrhafter Haltung breitbeinig positioniert und fixiert den Eindringling entrüstet durch seine dicke Brille. Andere wirken ängstlich, freundlich oder erstaunt. Carl Spitzweg sah die rasante politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des 19. Jahrhunderts mit einer gewissen Skepsis. Dieses Eindringen einer neuen Epoche in ein behagliches Zuhause, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, thematisierte der Maler biedermeierlicher Idyllen in vielen seiner Gemälde, so auch in dem „Koboldspuk“. In anderen Werken konfrontiert er die elementaren Erdgeister humorvoll mit der Eisenbahn, dem Symbol für Schnelligkeit und Fortschritt. Vielleicht präsentiert sich Spitzweg in dem energischen Anführer der Gnome selbst, wofür die Brille und der Schnurrbart stehen. Es würde durchaus dem Witz und dem Scharfblick eines der genialsten Künstler des 19. Jahrhunderts entsprechen, wenn er in dem „Koboldspuk“ seine persönliche Protestnote gegen die „Neue Zeit“ mit einem Schuss Selbstironie formuliert hätte. ...mehr  |