Moderne Kunst bei Hauswedell & Nolte in Hamburg  
Ernst Ludwig Kirchner bei Van Ham, zugeschlagen für 900.000 Euro, Heinrich Campendonk bei Lempertz für 650.000 Euro, Max Beckmann bei Grisebach für 1,12 Millionen Euro – und jetzt Alexej von Jawlensky, der bei Hauswedell & Nolte am 17. Juni mit einem Schätzpreis von 800.000 Euro das Hauptlos stellt: In diesem Frühjahr hat sich der deutsche Kunstmarkt auf die sicheren Werte des deutschen Expressionismus eingestellt. Mehr als ein Drittel der Losnummern, die das Hamburger Auktionshaus für seine „Ausgewählten Werke“ vorgesehen hat, widmet sich der Kunst dieser Epoche, und nicht nur Jawlenskys Bildnis seiner Ehefrau Helena aus der Zeit um 1908 steht hier an vorderster Front. Hintendrein marschiert Wassily Kandinskys „Reitendes Paar“, eine Studie in Gouache auf dunkelbraunem Papier, die der Künstler 1906 ziemlich zu Beginn einer ganzen Reihe von Reiterbildern schuf und die später im Emblem für den „Blauen Reiter“ kulminierte. Dabei orientierte er sich an osteuropäischer Kunst, was man nicht nur an der russischen Stadt im Hintergrund, sondern auch an der besonderen Farbigkeit erkennt, die an die Technik des mosaikartigen Cloisonné erinnert. 300.000 Euro werden für das kleine Bild erwartet, das einst Gabriele Münter gehörte. ...mehr  |