Mit rund 1250 Objekten aus Glas startet das Heilbronner Auktionshaus Fischer in seine Herbstrunde. Brillant ist dabei die Sammlung Wolf-Horst Röhl  
„Symmetrisch – bei flüchtigem Hinsehen – von perfekter Gestalt, rund oder quadratisch geordnet und trotzdem chaotisch, Labyrinthischer Schatten, irrweggleich, Abbild des Lebens wir sind Deine Bewohner. … Ariadnes Faden? Der war schon immer zu kurz.“ Mit diesem Gedicht beschrieb der promovierte Physiker Wolf-Horst Röhl 1998 das Labyrinth des Daidalos. Der Inhalt dieser Verse charakterisiert allerdings auch das Leben des 2005 verstorbenen passionierten Sammlers barocker Schnittgläser. Denn der Patentanwalt Röhl beschäftigte sich nicht nur mit dem weiten Feld Glas, sondern schrieb auch Gedichte, schuf selbst vielgestaltige Kunstwerke unterschiedlicher Materialität, setzte sich mit der japanischen Kultur, der Psychoanalyse sowie der Ur-, Früh- und Kunstgeschichte auseinander und beherrschte zahlreiche Sprachen. Mit seiner Frau betrieb Röhl einen Antiquitätenhandel im Nebenerwerb, besuchte die einschlägigen Kunstmessen, stand in Kontakt mit den bekannten Glashändlern seiner Zeit und besuchte die Auktionen großer Häuser, um seine Sammlung auszubauen. Selbst als Glaskünstler versuchte sich Röhl, nahm dafür gängige Haushaltswaren her und gestaltete sie um. ...mehr  |