Das Angebot an Alten und Neueren Meistern bei Koller in Zürich reicht von mittelalterlichen Heiligen bis zu russischen Dämonen  
Eine der berühmtesten Kunstsammlungen des 18. Jahrhunderts in privater Hand war die der Familie von Schönborn. Gemälde von Peter Paul Rubens, Van Dyck, den Brueghels, Luca Giordano, Tizian, Artemisia Gentileschi, Albrecht Dürer und vielen anderen Meistern ließen sich dort bewundern. Die Schönborns konnten es sich leisten, sie waren reich und ungeheuer mächtig. Lothar Franz von Schönborn, Kurfürsterzbischof von Mainz und Fürstbischof von Bamberg, ließ sich das Schloss Weißenstein in Pommersfelden als prächtige Privatresidenz errichten. Das kostete freilich nicht nur den Bauherrn viel Geld, sondern auch seine Erben. Denn ein Gebäude dieser Größe muss auch unterhalten werden. Darin lag ein wichtiger Grund, warum die Schönborns ihre Sammlung 1867 in Paris großteils versteigern lassen mussten. Eines der zahlreichen Werke, von denen sie sich trennten, war Gerrit Dous 1651 datierte Holztafel einer Heringsverkäuferin mit Dienstmädchen in einer Nische. Das lebensechte Genrebild ging damals in russische Hand, wechselte noch mehrmals – unter anderem über Auktionen in Paris und London – den Besitzer und stand zuletzt vor gut zehn Jahren bei Koller in Zürich zum Verkauf. Damals kostete das Bild 325.000 Franken. Jetzt bietet Koller es erneut an, für 150.000 bis 250.000 Franken. ...mehr  |