Mit einem durchschnittlichen Ergebnis schloss die Alte Kunst bei Neumeister ab. Nur einige Male liefen sich die Bieter heiß  
Es war schon prominent auf dem Titel des Katalogs platziert und verfehlte in der vergangenen Auktion bei Neumeister seine Wirkung auch nicht: Paul Emil Jacobs’ 1839 in Rom entstandenes Gemälde „Szene aus einem Sklavenmarkt“. Dafür hatte der Gothaische Hofmaler, der 1838 zu einer Griechenlandreise aufgebrochen war und dort Inspiration durch den erstarkten Philhellenismus und die Befreiungskriege gegen die Türken erhielt, auch die richtigen Zutaten genommen: Drei halbnackte, betrübte, europäisch anmutende Frauen, einen gefesselten Mann am Hafenbecken und eine Schar orientalisch gekleideter, attraktiver Männer, die die Frauen mustern. Schon Jacobs’ Zeitgenossen waren von seinen malerischen Qualitäten überzeugt. So beauftragte König Wilhelm I. von Württemberg 1842 Jacobs mit der Ausstattung der „Wilhelma“, seines Landhauses im maurischen Stil, und ein Jahr später schrieb der Philologe und Kritiker Wilhelm Ernst Weber: „Dagegen hat ihm der Verkehr mit den klassischen Italienern den Sinn für Sinnenreiz und Farbenzauber in der äußeren Behandlung aufgeschlossen.“ Für die effektvolle Neuentdeckung, die bisher nur ausschnittsweise durch eine Lithografie bekannt war, gab es bei Neumeister mit 60.000 Euro denn auch die obere Schätzung und den Spitzenplatz der Versteigerung. Die „Szene aus einem Sklavenmarkt“ wandert nun zu einem griechischen Sammler. ...mehr  |