Alte Kunst mit einigen Neuentdeckungen bei Van Ham in Köln  
Bis heute gibt der Hausbuchmeister den Forschern Rätsel auf. Identität und Œuvre gehören zu den Mysterien der Kunstgeschichte und sind Gegenstand von so manchem Streit unter den Experten. Er war als Maler, Zeichner und Stecher um 1480/1500 am Mittelrhein, vielleicht am Heidelberger Hof, oder in Frankfurt am Main tätig und schuf vor allem Federzeichnungen und Kaltnadelstiche, vermutlich auf einige Tafelgemälde. Aber niemand kann mit Sicherheit sagen, wie viele Werke tatsächlich von seiner Hand stammen. Herausragend und geheimnisvoll ist sein um 1480 gemaltes „Gothaer Liebespaar“, das erste eigenständige Doppelporträt der deutschen Tafelmalerei. Das Kölner Auktionshaus Van Ham bringt nun eine anrührende „Verkündigung an Maria“ mit dem Hausbuchmeister in Verbindung und preist die um 1505 in seinem Umkreis gefertigte Holztafel als „beeindruckendes Exempel mittelalterlicher Tafelmalerei“ an. Zahlreiche Ähnlichkeiten ließen sich zum Werk des Hausbuchmeisters identifizieren: so gleichen der Verkündigungsengel und die Anlage des Gewölbes einem Kaltnadelstich des Meisters, der Nimbus Mariens und das Mauerwerk sind mit seiner Darstellung der Heiligen Familie vergleichbar. Die innig-verhaltene Tafel aus Aachener Privatbesitz, die vermutlich als Teil eines Diptychons zur häuslichen Andacht erstellt wurde, geht nun mit 180.000 bis 200.000 ins Rennen. ...mehr  |