Mit zwei wichtigen Sammlungen kann das Wiener Dorotheum in seiner Auktion „Jugendstil und angewandte Kunst des 20. Jahrhunderts“ aufwarten  
Bei wärmeren Sommertagen bietet sich die Möglichkeit, mit Familie und Freunden im Freien Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Je nachdem ob gegrillt wird oder ein eher festlicher Anlass der Grund zum Speisen ist, ändert sich die Tischdekoration. Für eine reiche und stilvolle Zier bietet sich etwa Max Essers Tafelaufsatz „Reineke Fuchs“ an. Dieses mehrteilige Porzellanset besteht aus Tierfiguren, darunter Affen, Ziegen, Wolf, Panther, Dachs oder einem Eber, sowie dem hohen runden Mittelstück, über dem sich Ranken, Äste und teils vergoldete Weintrauben in die Höhe schrauben. Über alledem balanciert auf dem weißen, rotbraun akzentuierten Porzellan der schlaue Fuchs in aufrechter Haltung auf einer Kugel. Sein wuschiger Schwanz und die rot-weiße Maske seines Gesichtes mit den aufmerksam gespitzten Ohren verleihen dem gerissenen Fabeltier Lebendigkeit. Diesen zentralen Blickfang ergänzt Essers schlichtere Arbeit „Affenschale mit Kakadu“ aus demselben Service, die nun aber schon auf Speisen wartet. Die Stücke, die die Porzellanmanufaktur Meißen zwischen 1922 und 1925 ausführte, stammen aus der Sammlung des Berliner Baulöwen Karsten Klingbeil, der in den 1940er Jahren unter anderem bei Max Esser Bildhauerei studierte und die Figuren seines Lehrers sammelte. Der Tafelaufsatz ist nun eines der Highlights der Jugendstil-Auktion im Dorotheum: Das hohe Mittelstück geht mit 30.000 bis 40.000 Euro ins Rennen, die Affenschale begnügt sich mit 5.000 bis 6.000 Euro und die zwölf begleitenden Tierfiguren mit einem Schätzwert, der je zwischen 1.000 und 4.000 Euro liegt. ...mehr  |