Das Getty auf Einkaufstour bei den Alten Meister von Sotheby’s in New York  
Sie lässt sich nur allzu gerne von dem Goldregen betören, die „Danaë“ Orazio Gentileschis, die sich nackt auf einem Bett räkelt und ihren Arm den niederprasselnden Goldmünzen entgegenstreckt. Aufgeschreckt vom Orakel, dass sein eigener Enkel ihn töten werde, sperrt Danaës Vater, König Akrisios von Argos, die Schöne vor der Männerwelt weg. Doch Göttervater Zeus findet Zugang zu ihrem Verlies, verwandelt sich in einen goldenen Regen, kommt über sie und zeugt mit ihr den Helden Perseus. Die Provenienz der über zwei Meter breiten Leinwand Gentileschis lässt sich bis zu ihrer Entstehung im 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Genueser Adelige Giovanni Antonio Sauli beauftragte 1621 den römischen Maler mit der Ausführung von drei Gemälden für seinen Palast. Neben der „Danaë“, die bis 1975 im Besitz der Adelsfamilie blieb, gehörten zu der Serie noch eine „Reuige Magdalena“, heute im New Yorker Privatbesitz, und „Lot und seine Töchter“, die sich seit 1998 im Getty Museum in Los Angeles befinden. Kein Wunder also, dass das kalifornische Großinstitut sich für die an Caravaggios Naturalismus geschulte „Danaë“ interessierte, die nun in der Auktion „Master Paintings“ bei Sotheby’s in New York zum Verkauf stand, ausgezeichnet mit einer hohen Erwartung von 25 bis 35 Millionen Dollar. Das Getty ließ sich den Erwerb auch nicht streitig machen und legte schließlich 27 Millionen Dollar auf den Tisch, mit Aufgeld gar knapp 30,5 Millionen Dollar. Das ist nicht nur Auktionsrekord für Orazio Gentileschi, sondern auch der höchste Preis, der bisher für die italienische Barockmalerei des 17. Jahrhunderts gezahlt wurde. ...mehr  |