Internationales Design und Kunst nach 1945 bei Quittenbaum in München  
Kantig, eckig, hart – so kommt Stefan Zwickys Betonsessel von 1980 daher. Auf menschliche Bedürfnisse nach Sitzkomfort, einem ansprechenden Äußeren, geschweige denn Gemütlichlicht nimmt das Konstrukt keine Rücksicht. Dabei hat es mit Le Corbusiers Sessel „LC 2“ von 1928 doch ein illustres Vorbild. Aber vielleicht will der 1953 geborene Züricher Architekt und Designer Zwicky den mit „Grand confort, sans confort, dommage à Corbu“ betitelten Sessel auch nur als eine humorvolle und hintergründige Hommage an den großen Architekten der Moderne verstanden wissen, der sich ja selbst mit so einigen megalomanischen Wohnprojekten wie der Unité d’Habitation nicht nur Freunde machte. Beide Sessel stehen sich in Quittenbaums kommender Designauktion gegenüber, und es wird sich zeigen, ob die Kunden des Münchner Versteigerers eher Le Corbusiers klassischer, weicher Version aus altrosa lackiertem Stahlrohr und senfgelbem Leder den Vorzug geben, oder doch bei dem steinernen, fast schon skulpturalem Exemplar von Zwicky zugreifen. Einen preislichen Unterschied gibt es zudem. Das Paar von Le Corbusier ist wie sein typengleiches Dreiersofa auf 2.500 bis 3.000 Euro taxiert, Zwickys epreuve d’artiste auf 15.000 bis 20.000 Euro. ...mehr  |