Alte Meister im Wiener Dorotheum  
Die Provenienzgeschichte dieses Gemäldes ist so alt wie das Gemälde selbst – was nicht selbstverständlich ist für ein Kunstwerk, das schon rund vierhundert Jahre auf dem Buckel hat. Gegen Ende der 1610er Jahre bestellte Erzherzog Albrecht VII., zwischen 1598 und 1621 Statthalter der Niederlande, in der Werkstatt des Antwerpener Meisters Peter Paul Rubens für sein Schloss Tervuren bei Brüssel zwei Darstellungen aus der Kindheitsgeschichte Jesu: eine „Heilige Familie“ und eine „Rückkehr aus Ägypten“. Spätestens 1620 hingen beide Leinwände in der Kapelle des Schlosses. Knapp hundert Jahre waren sie dort, bis sie 1708 an den Herzog von Marlborough nach Blenheim Palace gingen, einer der ersten Adressen des englischen Hochadels. Erst 1886 trat dann wieder ein Besitzerwechsel ein, als Teile der umfangreichen Marlborough Collection bei Christie’s unter den Hammer kamen. Gegen 1951 wanderte die „Heilige Familie“ über den Großen Teich. Nun kommt das großformatige Bild, das die Mutter Maria mit dem Kind auf dem Arm, den neugierigen Johannesknaben mit Lamm, Josef und die Großmutter Anna, die sich auf die Wiege stützt, an einem frühbarocken Kamin zeigt, als Hauptlos der Altmeisterauktion im Wiener Dorotheum zum Aufruf, geschätzt auf 400.000 bis 600.000 Euro. ...mehr  |