Gegenwartskunst bei Christie’s in London  
Das interessantere Angebot zeitgenössischer Kunst auf den Londoner Februar-Auktionen hat diesmal Christie’s im Gepäck. Die 66 Losnummern – genauso viele wie bei der Konkurrenz Sotheby’s – auf der Abendveranstaltung am 14. Februar sollen rund 95 Millionen Pfund einspielen und umfassen neben exzeptionellen Werken von Topstars auch viel Ausgezeichnetes aus der zweiten Reihe. Größter Hingucker ist wohl Francis Bacons „Portrait of Henrietta Moraes“ aus dem Jahr 1963, das verzerrte Ganzfigurenbildnis eines durchaus nicht mehr ganz schlanken Aktes auf einem Bett vor auffallend violettem Hintergrund. Bei der bis zur Unkenntlichkeit entstellten Frau handelt es sich um ein bekanntes Modell, das sich für Bacons Pinsel mehrmals zur Verfügung stellte, ebenso wie für Lucian Freud, der mit ihr auch eine kurzzeitige Liaison unterhielt. Einlieferer der 165 mal 142 Zentimeter messenden Leinwand soll der New Yorker Immobilienunternehmer Sheldon Solow sein, der sie 1983 bei Ernst Beyeler in Basel erwarb. Erwartet werden um die 18 Millionen Pfund. Bacons spiegelgleiches Diptychon „Studies of Isabel Rawsthorne“, das im Oktober 2007 bei Sotheby’s in London 1,6 Millionen Pfund gekostet hatte, steht jetzt nach einem weiteren zwischenzeitlichen Besitzerwechsel bei 1,8 bis 2,5 Millionen Pfund erneut zur Disposition. ...mehr  |