Bei Christie’s läuft die Gegenwartskunst hervorragend und macht Andy Warhol zum König der New York Auktionswoche  
Mit wesentlich mehr Fortune als Sotheby’s brachte Christie’s seine New Yorker Abendauktion mit zeitgenössischer Kunst am 11. Mai über die Bühne. Die nackten Zahlen drücken es aus: 301,7 Millionen Dollar, also fast das Doppelte als an zwei Abenden bei Sotheby’s, konnte Christie’s mit seinen 65 Losnummern umsetzen, von denen lediglich drei keinen Abnehmer fanden. Damit wurde sogar die obere Gesamttaxe übertroffen. Sieben neue Auktions- und Künstlerrekorde erzielte die Veranstaltung, allein drei davon unter den Top Ten. Star des Abends war erwartungsgemäß Andy Warhol. Rund 91 Millionen Dollar, mithin fast ein Drittel des Gesamterlöses, gingen auf sein Konto. Besonders erfreulich: Sein vierfaches „Self-Portrait“ von 1963/64, in denen er sich als in der Art von Verbrecherfotos mit Sonnenbrille und Trenchcoat in verschiedenen Kopfhaltungen und Gesichtsausdrücken vor die Kamera begab und die Schwarz-Weiß-Abbildungen in Blau-Violett-Tönen einfärbte, übertraf nach einem viertelstündigen Bietgefecht zugunsten eines europäischen Sammlers mit 34,25 Millionen Dollar nicht nur die Schätzung von 20 bis 30 Millionen Dollar deutlich, sondern erbrachte auch einen neuen internationalen Auktionsrekord für ein Portrait des Künstlers. Ein Wehrmutstropfen waren dagegen die 24,5 Millionen Dollar für sein feuerrotes Selbstbildnis aus dem Jahr 1986: Mit 30 bis 40 Millionen Dollar war es als das eigentliche Toplos des Abends ausersehen. ...mehr  |