Impressionisten, Moderne und Surrealismus bei Christie’s in London  
Als „Wilde“ wurden sie bezeichnet, als „fauves“, die lose Gruppe der französischen Maler um Henri Matisse, André Derain und Maurice de Vlaminck, die 1905 zum ersten Mal in einer Schau des Salon d’Automne mit ihren Bildern das Publikum erregte. Ausgangspunkt ihrer Kunst waren die postimpressionistischen Strömungen; doch galt ihnen der Impressionismus als zu flüchtig, der Pointillismus als zu theoretisch. Vielmehr strebten sie ein Zusammenspiel der Farben und Formen an, das ihren subjektiven, gesteigerten Empfindungen einen Ausdruck geben sollte. Nicht mehr länger ein naturalistisches Abbild der Landschaft war ihnen wichtig, sondern ein geistiges und gefühlsbetontes. Bevor sie im Pariser Salon d’Automne ihre Kunst zeigten, weilten Matisse und Derain im Sommer 1905 in dem alten Fischerdorf Collioure an der Mittelmeerküste nahe der spanischen Grenze und schufen vom Ort und seiner Umgebung zahlreiche Gemälde, die heute als erster Höhepunkt der neuen Kunstrichtung gelten. Auch Derains Gemälde „Bateaux à Collioure“, das Christie’s zu seinen Highlights der kommenden Auktionsrunde in London zählt, stammt aus diesem Sommer und weißt die typischen Merkmale von ungemischten Farben, vereinzelten Farbklecksen, starken Kontrasten und der Freiheit vom Vorbild auf. So leuchtet der Sandstrand in einem kräftigen Rot, der Himmel schwelt zwischen Gelb und Grün, und als farblicher Gegenpol tritt das Meer in Blau- und Türkistönen dazwischen. Mit 4 bis 6 Millionen Pfund erwartet Christie’s zwar keinen neuen Auktionsrekord für die nicht allzu große Leinwand aus einer Schweizer Privatsammlung, doch gehört die Schätzung zu den höher Preisen bei André Derain. ...mehr  |