Sotheby’s setzt in Zürich Schweizer Kunst für gut 10 Millionen Franken ab und freut sich über einen robusten Markt  
Diesmal war nicht Ferdinand Hodler der Star der Auktion „Schweizer Kunst“ bei Sotheby’s in Zürich, sondern Félix Vallotton. Die Suite mit zwölf Gemälden und Zeichnungen des schweizerisch-französischen Malers hätte jedem Museum zur Ehre gereicht. Und so belegt Vallotton mit seinen kühl-sachlichen, teils spitz formulierten, farblich stets ausgesuchten und ungewohnten Landschaften, Stillleben und Gesellschaftsbildern immerhin vier Plätze in der Top Ten-Liste der Versteigerung. An erster Stelle rangiert sein „Coucher de soleil à Grâce, ciel orangé et violet“. Das Meisterwerk zeigt den Blick auf die Seinemündung an der Côte de Grâce in der Nähe von Honfleur, einer kleinen Hafenstadt in der Normandie, wo Vallotton häufig den Sommer verbrachte, und nimmt ein wiederholt von ihm bearbeitetes Motiv auf. Zwischen 1910 und seinem frühen Tod im Jahr 1925 malte Vallotton rund 40 Sonnenuntergänge. Die eindrückliche Bildkomposition mit ihrer flächigen Malweise und den starken farblichen Kontrasten von Orange, mehreren Nuancen an Violett und Wasserblau erinnert an die japanischen Farbholzschnitte, von denen sich Vallotton gerne inspirieren ließ. Die 2,1 Millionen Franken, die ein Privatsammler bewilligte, liegen innerhalb der Schätzung von 1,8 bis 2,5 Millionen Franken, zählen nun zu den höchsten Auktionspreisen für Vallotton und bestätigen den Stellenwert des Gemäldes von 1918 als teuerstes Werk aus der Serie der Sonnenuntergänge. ...mehr  |