Nagels Moderne in Stuttgart mit Auktionsrekord und guten Ergebnissen  
Mit einem Auktionsrekord startete die Moderneabteilung des Stuttgarter Auktionshauses Nagel am 14. April ins Frühjahr. Einen Gutteil an des Gesamtumsatzes von brutto 1,6 Millionen Euro und der losbezogenen Zuschlagsquote von 64 Prozent, in der allerdings knapp 20 Prozent Vorbehaltszuschläge stecken, trug die Sammlung von Arbeiten auf Papier des Darmstädter Publizisten und Verlegers Alexander Koch, der sich als wichtiger Förderer moderner Kunst und Designs des Jugendstil hervorgetan hatte. Mehr als siebzig Jahre nach dem Tod des Besitzers entschlossen sich die Nachfahren zur Einlieferung der kostbaren Preziosen, deren Entstehung sich oft persönlichen Verbindungen verdankte. Zu Weihnachten 1912 etwa dedizierte der Wiener Expressionist Egon Schiele dem „Herrn Hofrat“ eine Zeichnung in Farbstift und Gouache, die ein Paar abstrahierend in inniger Umarmung darstellt. Dieses Blatt, als Losnummer eins aufgestellt, wies die Richtung, in der es die folgende Stunden oft langgehen sollte: Auf 20.000 Euro angesetzt, ließ sich ein Privatmann die kleine Liebenswürdigkeit schließlich stolze 85.000 Euro kosten. Der Bildhauer Ossip Zadkine richtete 1930 einen weiblichen Akt in kubistischem Raum an den Verleger. Die stilllebenartige Komposition kletterte von 4.000 Euro auf 11.000 Euro. Im selben Jahr grüßte Aristide Maillol mit einem liegenden weiblichen Akt am See herüber, für 8.500 Euro statt der vorgesehenen 1.500 Euro. ...mehr  |