Bassenge punktet mit Facettenreichtum: Die Druckgrafik des Berliner Versteigerers reicht vom 15. bis ins 19. Jahrhundert und behandelt dabei ein umfangreiches Motivspektrum  
Rund 540 Jahre alt ist Martin Schongauers Kupferstich der „Taufe Christi“ und dafür in äußerst gutem Zustand. Im Zentrum steht Christus im Fluss und lässt sich von Johannes taufen, der am linken Bildrand auf einem Felsvorsprung kniet. Um die Komposition ausgewogen zu halten, fügte Schongauer noch einen Engel hinzu, der Jesus von rechts ein Tuch zum Abtrocknen bereithält. Die Bibel berichtet: „Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.“ Jenes Symbol des Heiligen Geistes positionierte Schongauer über den Hauptprotagonisten. Die Taube überfängt zusätzlich noch Gottvater in der Wolkenöffnung, sodass die Trinität zusammenhängend in der Mittelachse verbunden ist. Mit feinen Linien setzte der Pionier des Kupferstichs das Blatt vor 1481 um, wie einige Details verraten, die in jenem Jahr für das bischöfliche Wappen im Würzburger Missale übernommen wurden. ...mehr  |