Ergebnisse: Klassische Moderne, zeitgenössische Kunst und Jugendstil im Kinsky  
Der Einstieg war phänomenal: Egon Schieles 1914 datierte Kreidezeichnung „Stehendes Mädchen“, im Wiener Kinsky am 23. Juni auf 70.000 bis 120.000 Euro, ging erst bei 320.000 Euro über die Bühne. Und mit 260.000 Euro wurde die Losnummer zwei gleich anschließend honoriert, ein aufreizender Akt mit schwarzen Strümpfen, dominaartig von unten betrachtet. Die Gouache- und Bleistiftzeichnung aus dem Jahr 1912 war mit 100.000 bis 140.000 Euro ebenfalls zurückhaltend taxiert. Später rückte Schieles großer Vorläufer Gustav Klimt in den Mittelpunkt und belegte bei 170.000 Euro Platz drei der Auktion. Objekt der Begierde war sein stehender Frauenakt im Profil nach links, den er 1902 als schwarze Kreideskizze für eine der Gorgonen im Beethovenfries aufs Papier warf (Taxe 70.000 bis 140.000 EUR). Rund 1,9 Millionen Euro spielten die 114 Gemälde moderner Kunst ein. Die Zuschlagsquote nach Losnummern lag lediglich bei 43 Prozent, rechnet man die Vorbehalte heraus, sogar nur bei 28 Prozent, das Umsatzergebnis aber wurde nach Angaben des Hauses zu 86 Prozent erfüllt. Zusammen mit den Zeitgenossen, die fast 1,4 Millionen generierten, wurden am ersten Tag der 74. Auktion mehr als 3,3 Millionen Euro eingespielt. Trotz Krisenstimmung und einiger Vorbehaltszuschläge konnte Kinsky damit das Rekordergebnis des ersten Halbjahres 2008 noch übertreffen. ...mehr  |