Neumeister in München versteigert Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, auch zu einem guten Zweck  
Weiß? Vor dieser Fragen stehen die Maler, die sich mit dick eingeschneiten Winterlandschaften befassen. Denn wie soll man das Problem angehen, wenn man auf weißer Leinwand weiße Farbe aufträgt. Walter von Ruckteschell hat seiner „Winterlandschaft bei Maloja“ daher ein blaues Kolorit gegeben. Der Schnee schimmert in einem lichten, vom Weiß fast überdeckten Blau bis zu kräftigen Tönen für die Partien, in denen die Berge ihn noch verschatten und der Fels durchdringt. Die erhabene Natur entstand im Jahr 1912 auf einer Reise ins Engadin, die Ruckteschell mit seiner aus der Schweiz stammenden
Frau Clary unternahm. Und es scheint, dass sich der 1882 in Sankt Petersburg geborene Maler bei dem schneebedeckten Hängen und Gipfeln über Majola, hinter denen das morgendliche Sonnenlicht klar aufstrahlt, an seinen Schweizer Kollegen Ferdinand Hodler und Giovanni Segantini orientiert hat. In den geschwungenen Konturlinien, der pastosen Pinselschrift und der stilisierten Anlage, die dem Bild einen ornamentalen Charakter verleihen, schwingt deren Landschaftssymbolismus mit, was bei Neumeister nun mit 6.000 bis 8.000 Euro honoriert werden soll. ...mehr  |