Sotheby’s kann in London auf einen gelungenen Tag für die Alten Meister zurückblicken: Besonders die niederländische Kunst des Goldenen Zeitalters und die nordalpine Renaissance fanden regen Zuspruch. Doch auch die weiteren Offerten sorgten für erfreuliche Ergebnisse  
Die Jagdgöttin Diana mit ihrem Gefolge aus Nymphen zu malen, hatte für viele Künstler einen besonderen Reiz. Hier konnten sie nicht nur virtuose Waldlandschaften vorstellen, sondern genauso allerlei Tiere und die Jagd selbst. Aus herumliegenden Gegenständen formten sie detailreiche Stillleben und bewiesen letztlich ihr Können in der Figurenbehandlung des weiblichen Aktes. Die mythologische Szene ist damit facettenreich, aber ebenso handwerklich anspruchsvoll. Schon im frühen 17. Jahrhundert bildeten sich in den Niederlanden ein hochspezialisierter Kunstmarkt und Produktionskooperationen unter den Kreativen. So konnte ein Werk aus den Händen gleich mehrerer Meister stammen, wie bei Jan Brueghel d.Ä. und Hendrik van Balen d.Ä., die ab 1604 Nachbarn in Antwerpen waren. Zusammen schufen sie die Rast der Diana nach der Jagd. Brueghel konzentrierte sich auf die Landschaft, Tiere und Stillleben, eben jene Sujets, die er hervorragend beherrschte und ihn berühmt machten. In diese Szenerie setzte van Balen die Figuren. Dieses Gemälde, das sich zuletzt im Besitz des 2015 verstorbenen Sammlers Willem van Dedem befand, bot Sotheby’s nun für 600.000 bis 800.000 Pfund feil. Die Kunden schätzten die liebliche Malerei mit ihrer technischen Finesse und trieben den Preis auf 1,7 Millionen Pfund nach oben. ...mehr  |