Die asiatische Kunst bei Van Ham in Köln mit Netsuke-Schnitzereien im Umsatzhoch  
Netsuke gehörten in Japan zum Alltag. Die kleinen geschnitzten Figuren dienten als Gegengewicht zur Befestigung eines Sagemono, eines hängenden Gefäßes, am Gürtel des taschenlosen Kimonos. Die vierscheidenartigen Netsuke, die zugleich Schmuckstücke am Gewand waren, wurden vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis in die 1880er Jahre hinein produziert; dann kam der Kimono aus der Mode. Üblicherweise bilden mythologische Figuren, Götterwesen, Tiere und Blumen sowie Szenerien und Gegenstände die Darstellungen dieser filigranen Holzschnitzereien. Heute sind die Netsuke beliebte Sammelstücke, für die schon einmal ein erkleckliches Sümmchen hingeblättert werden muss. Das demonstrierte eindrucksvoll das Angebot der letzten Asiatika-Auktion bei Van Ham. Dort ging es etwa um einen Holländer. Auch wenn man der Figur mit 13,8 Zentimeter Höhe aus Elfenbein schon tief in die Augen sehen musste, um zu erkennen, dass es sich um einen Europäer handeln soll, versammelte das Objekt aus dem 18. Jahrhundert in seiner Schlichtheit und seinem Detailreichtum die internationale Sammlerschaft hinter sich. Denn aus 26.000 bis 30.000 Euro wurden nach ergiebigem Bietgefecht schließlich 165.000 Euro. ...mehr  |