Während die Gemälde Alter Meister mit einigen Ausfällen zu kämpfen hatten, reüssierten die Zeichnungen und Antiquitäten im Wiener Kinsky  
Im angelsächsischen Raum wird als „dark horse“ gerne eine Person oder Umstand bezeichnet, der unerwartet aus dem Nichts heraus große Bedeutung erlangt. Bei der Auktion im Kinsky waren zwei Bilder des 16. Jahrhunderts ein solches „dark horse“, da sie mit einem beschaulichen gemeinsamen Schätzpreis von 1.500 bis 3.000 Euro einen unerwartet hohen Wert hervorzauberten. Das schlichte Motiv der Pendants sind zwei Heilige mit einem Schriftrollenband samt Bibelzitaten. Um die beiden bärtigen Männer vor Goldgrund, in ein blaues und in ein rotes Gewand gehüllt, entstand ein heftiger Schlagabtausch zwischen zwei Bietern, der den Hammer erst bei 115.000 Euro und damit bei einer 77fachen Steigerung fallen ließ. Der einzige weitere Posten, der an den beiden Auktionstagen im April einen sechsstelligen Wert errang, war ein Gemälde Olga Wisinger-Florians von 1907. „Der Fürstenweg in Raitz“ der zu Lebzeiten für ihre Landschaften berühmten Malerin ist eine farbfreudige herbstliche Stimmung aus Südmähren. Den Pfad rahmen seitlich schwarze Bäume, deren golden- und orangefarbenes Laub bereits auf dem Boden liegt und die silbrig-blaue Oberfläche des spiegelnden Gewässers an den Seiten des Weges betont. Das saftige Hellgrün, der weißliche Himmel und die Fähigkeiten der Künstlerin lassen den Betrachter den schweren nassen Duft des Herbstes riechen. Hier schnellten die Gebote von 50.000 Euro ebenfalls auf 115.000 Euro. ...mehr  |