Der deutsche Expressionismus schwingt sich in der Lempertz-Auktion „Moderne Kunst“ zu Millionenwerten auf  
Was Künstlern wie Paul Gauguin, Emil Nolde oder Hermann Max Pechstein die Südsee, den deutschen Nazarenern Rom oder Pablo Picasso Südfrankreich war, das war Ernst Ludwig Kirchner die kleine Ostseeinsel Fehmarn: Immer wieder zog es den 1880 geborenen Maler dorthin, wo er Ruhe und Inspiration zum Schaffen fand. Auch im Sommer 1912 hielt er sich auf Fehmarn auf und schuf dort Werke „von absoluter Reife“, wie er im Dezember desselben Jahres seinem Gönner Gustav Schiefler schrieb. Begleitet und unterstützt wurde er damals von der Berliner Tänzerin Erna Schilling, die Kirchner als Muse, Modell und Lebensgefährtin zugleich zur Seite stand. Sie ist auch auf dem Ölbild zu sehen, das das Kölner Auktionshaus Lempertz in seiner Versteigerung moderner Kunst als Hauptlos unter den Hammer bringen wird: „Mädchen in Südwester“ heißt es, misst gut einen halben Meter im Quadrat und zeigt eine junge Frau vor rauer See und Leuchtturm im Hintergrund. Der Pinselstrich ist kräftig, die Farben werden durch Rosa und Grün dominiert mit einigen starken Akzenten in Blau und Braun. Kirchner selbst schätzte sein Gemälde sehr und hat es später überarbeitet. Aus Berliner Privatbesitz kommt es jetzt für 1,3 bis 1,5 Millionen Euro zum Aufruf. ...mehr  |