Die erste Auktionsrunde nach dem Corona-Lockdown stand für den Kölner Versteigerer Lempertz im Zeichen der Alten und Neueren Meister. An Kauflust hat es nicht gemangelt, doch wählten die Kunden gezielt aus  
Aus dem 16. Jahrhundert stammt die Zeichnung, so viel steht wegen des Wasserzeichens in dem Papier fest. Doch war wirklich Agnolo di Cosimo, genannt Bronzino, der Schöpfer des schreitenden Skeletts, wie die zweifellos von fremder Hand aufgetragene Signatur unten rechts suggeriert? Die Experten des Kölner Auktionshauses Lempertz waren sich im Vorfeld der jüngsten Versteigerung Alter und Neuerer Meister nicht wirklich sicher bei dieser Frage – und tatsächlich: Vermutlich hat nicht Bronzino, sondern sein Neffe und Schüler Alessandro Allori diese ebenso subtile wie technisch brillante Zeichnung geschaffen. Auf den Wert des Blattes hatte die Frage nach der Urheberschaft vermutlich wenig Einfluss, Bronzino gilt allgemein sogar als der bedeutendere von beiden. Wohl die qualitätvolle Darstellung als solche dürfte dafür gesorgt haben, dass das Blatt heiß begehrt war und sich schon im Vorfeld fünfzehn Telefonbieter aus aller Welt dafür angemeldet hatten. Da waren die veranschlagten 3.000 bis 3.500 Euro zur kurz gegriffen; erst bei sensationellen 420.000 Euro fiel der Hammer. Als Käufer wurde ein Kenner und Händler alter Zeichnungen aus Paris genannt. ...mehr  |