Mondrian, Giacometti, Picasso, Miró – große Namen waren bei Christie’s in London vertreten. Doch die Verkaufszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Nur Kurt Schwitters könnte die Kunden verführen  
Auf der Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen entdeckte Kurt Schwitters die Dada-Bewegung für sich, was seinem rebellischen und humorvollen Naturell entsprach. Daher wurde die Collage für ihn zum Hauptbetätigungsfeld. Aus Zeitungsschnipseln, Stoffen, Fahrscheinen, Haaren, Holz, Bildfäden, Pappe, Spielkarten und Nägeln fabrizierte er lustvoll seine „Merz-Bilder“. In der Wahl von Objekten des täglichen Bedarfs sah er eine Grenzüberschreitung von Alltag zu Kunst, von Skulptur zu Gemälde, und griff die Nachwehen des Ersten Weltkriegs auf, indem er zerstörte und zerbrach und alles wieder in der Collage vereinigte. So mutierte Schwitters’ „Ja – Was? – Bild“, eines seiner wenigen frühen Merz-Reliefbilder, das noch nicht im Besitz eines Museums ist, bei Christie’s zum Star der Auktion „Impressionist / Modern Evening Sale“ in London. Die Rarität aus dem Jahr 1920 war mit 4 bis 6 Millionen Pfund schon hoch angesetzt, was dem Vierfachen des bisherigen Höchstpreises für Schwitters entsprach. Doch dabei blieb es nicht. Ab 6 Millionen Pfund lieferten sich nur noch zwei Bieter ein Telefonduell, das ein Sammler in der New Yorker Repräsentanz von Christie’s letztlich für sich entschied und mit 12,4 Millionen Pfund den neuen Auktionsrekord für ein Schwitters-Werk aufstellte. ...mehr  |