Nach dem Corona-Shutdown nimmt Koller in Zürich seine Auktionen mit Saalpublikum wieder auf und hat die Alten und Neueren Meister um eine Schweizer Privatsammlung mit Kunst des Impressionismus erweitert  
Viel ist über Charles François de Lacroix, der vorwiegend unter „Lacroix de Marseille“ firmiert, nicht bekannt. Um 1700 dürfte der Maler geboren sein, im südfranzösischen Marseille wahrscheinlich, wie sein Name unschwer nahelegt, und viele Jahre lang scheint er sich in Rom und Neapel aufgehalten zu haben. Doch wo er gelernt hat und wer seine Lehrer waren – all dies liegt im Dunkeln. Das Schweizer Auktionshaus Koller bietet nun in seiner Versteigerung Alter Meister für 200.000 bis 300.000 Franken zwei 1776 datierte südliche Hafenansichten mit stattlichen Dreimastern, antiker Architekturstaffage an und fremdländischem, wie einheimischem Personal. Die rund eineinhalb Meter breiten Pendants zeigen einen exakten Pinselstrich und eine klare, fast stählerne Farbigkeit. Daher wird häufig Lacroix’ Landsmann Claude Joseph Vernet, der ähnlich malte, als Lehrer vermutet; doch richtig überzeugend klingt das nicht, war Vernet doch rund vierzehn Jahre jünger. Der hohen Qualität der großformatigen Bilder tut dies aber keinen Abbruch. 1782 soll Lacroix in Berlin gestorben sein; was ihn in die preußische Hauptstadt verschlagen hat, ist jedoch wiederum nicht überliefert. ...mehr  |