Gemälde Alte und Neuere Meister sowie Zeichnungen bei Koller in Zürich  
Dieses Bild ist eines derjenigen, mit denen sich die Kunstgeschichte gerne schwer tut. Zu sehen ist die Muttergottes mit Kind. Mit heftigen Gebärden zappelt das zarte Geschöpf mit dem großen, lockengeschmückten Kopf zwischen den Armen der jungen Frau, die mit ihren runden, fast noch kindlichen Augen auf den Kleinen hinabschaut. Das Buch, aus dem noch das Lesezeichen hängt, ist eben zugeklappt. Im Hintergrund wird prächtiger Bau- und Skulpturenschmuck sichtbar, offenbar befindet man sich in einer vornehmen Kammer, vielleicht sogar einer Kirche. Früher galt die Tafel als ein Werk Jan Gossaerts, genannt Mabuse, und war in zwei Ausstellungen sowie zwischen 1960 und 2001 als Leihgabe der Sammlung Alfred Hausammann im Zürcher Kunsthaus zu sehen. Im Juli 2002 aber kam das Gemälde nur noch als „Werkstatt Gossaert“ bei Christie’s in London zur Auktion, erzielte 35.000 Pfund – und soll jetzt bei Koller 1,8 bis 2,2 Millionen Franken wert sein. ...mehr  |