Bei den Alten und Neueren Meister von Karl & Faber in München kam besonders die Kunst des 19ten Jahrhunderts an  
Sonderlich zimperlich ging die antike Mythologie mit Hippolytos, dem Sohn des Theseus, nicht um: Der arme Kerl soll gerade am Strand unterwegs gewesen sein, als plötzlich eine große Welle – heute würde man wohl von einem Tsunami sprechen – herbeirollte. Die erschrockenen Pferde wurden scheu, Hippolytos fiel aus seinem Wagen und wurde entweder zerschmettert oder zu Tode geschleift. Aber wohl weniger diese traurigen Umstände lenkten das Interesse einer ganzen Reihe von Sammlern auf eine Zeichnung, die das Münchner Auktionshaus Karl & Faber in seiner vergangenen Versteigerung Alter und Neuerer Meister im Programm hatte. Vielmehr dürften die Feinheit der Ausführung und der Name des Malers Rosso Fiorentino, der sich zumindest einer alten Zuschreibung nach mit der Federzeichnung verbindet, für die unerwartete Wertsteigerung verantwortlich gewesen sein. Denn das einem Franzosen des 16ten Jahrhunderts zugeschriebene Blatt, auf nur 3.000 bis 4.000 Euro angesetzt, wurde unerwartet zum Hauptlos der ganzen Veranstaltung: Erst bei 120.000 Euro endeten die Gebote zugunsten eines deutschen Sammlers für die dramatische Szene, in deren Hintergrund eine antike Stadtkulisse aufragt. ...mehr  |