Rückblick: Kunst, Grafik, Bücher und Autografen bei Venator & Hanstein in Köln  
Die vielleicht größte Überraschung bei Venator & Hanstein ln waren in der Herbstrunde zwei zunächst unscheinbare Mappen mit Zeichnungen und Typografien des belgischen Multitalents Marcel Broodthaers. Der Lyriker, Filmemacher und Künstler stand den französischen Surrealisten nahe und war berühmt für seine geistreiche Verknüpfung der Kunstgattungen. Nach seinem Entschluss, Bildhauer zu werden, hatte er 1964 fünfzig unverkaufte Exemplare seines Gedichtbandes „Pense Bête“ mit Gips getränkt und sie so zwar unlesbar aber gleichzeitig zur Skulptur erhoben. Die beiden Zeichenmappen „Plan verte. La porte est ouverte“ von 1972 und „Jeter du poisson sur le marche de Cologne“ von 1973, die die Kölner Galerie Michael Werner in jeweils 50 Exemplaren herausgab, sind nicht mit Gips getränkt, sondern enthalten jeweils elf Seiten mit kleinen Zeichnungen, Typografien und Texten. Das Kölner Auktionshaus hatte sie im Vorfeld auf 750 Euro und 600 Euro geschätzt und nicht damit gerechnet, dass die beiden Werke ihren Schätzwert fast verzehnfachen würden. „Plan verte“ wanderte für 5.600 Euro an einen Telefonbieter, „Jeter du poisson“ sogar für 6.000 Euro. ...mehr  |