Jugendstil, Art Déco und Design bei Zezschwitz in München: Die Käufer verschmähten das Teuere  
Die Klänge des Jugendstils, die von Zezschwitz in der Sonderauktion der „Darmstädter Künstlerkolonie“ angestimmt hatte, verstummten schnell. Trotz der umfangreichen Werbemaßnahmen des Münchner Auktionshauses für den Salonflügel um 1900 von Peter Behrens blieb es im Auktionssaal still, als das aufwendige Musikinstrument, das ursprünglich in das Raumkonzept von Behrens’ Haus auf der Mathildenhöhe eingebunden war, aufgerufen wurde. Keiner war bereit, 350.000 Euro für das zugegebener Maßen herausragende Werk der Firma Schiedmayer in Stuttgart aus verschiedenen Hölzern, Metall- und Perlmutteinlagen zu bezahlen. Auch von vielen anderen Objekten der Darmstädter Kolonie, die Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein 1899 ins Leben rief, hatte sich Zezschwitz mehr versprochen. Mit 4.500 Euro konnte Hans Christiansen, der von 1899 bis 1902 Mitglied der Künstlergruppe war, den höchsten Betrag einheimsen. Die Deckelterrine um 1903 zu seinem Service mit stilisierten Rosenblüten in Gold schnellte von 650 Euro hoch und versiebenfachte dadurch ihren Wert. Doch andere hoch taxierte Lose, wie Christiansens Armlehnsessel um 1908/10 für 3.500 Euro, sein Selbstbildnis um 1902 für 5.500 Euro oder Patriz Hubers Schreibtisch und Armlehnstuhl im dunklen Holz um 1901/02 mit Flügelmotiv an Beschlägen für 6.800 Euro, fanden keine Liebhaber. ...mehr  |