Guillermo Kahlos Portfolio mexikanischer Ansichten für die Fotografieauktion bei Lempertz an  
Den „Einäugigen“ soll Frida Kahlo ihren Vater in Anspielung auf sein Arbeitswerkzeug, den Fotoapparat mit der Linse, gern genannt haben. So hat sie ihn auch 1951 aus der Erinnerung verewigt: Als ruhigen, strengen Herrn mit Schnurrbart an der Seite seiner Plattenkamera. Mit 19 Jahren wanderte Guillermo Kahlo, der 1871 als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Pforzheim zur Welt kam, nach Mexiko aus und verdingte sich dort zunächst als Angestellter bei anderen deutschen Kaufleuten. Laut Frida soll Guillermo durch seinen mexikanischen Schwiegervater zur Fotografie gekommen sein. Dieser lieh ihm eine Kamera, und beide reisten durch Mexiko, um indigene und koloniale Architektur zu fotografieren. In seinem neuen Beruf stellte sich für Guillermo bald der Erfolg ein; es folgten etliche staatliche, institutionelle und private Aufträge, die ihm ein gutes Einkommen sicherten. 1904 brachte ihm die Dokumentation der „Kirchen in Bundesbesitz“, ein Auftrag des Finanzministeriums und sein wichtigstes Projekt, den Titel „Offizieller Fotograf historischer Baudenkmäler“ ein. ...mehr  |