Die zeitgenössische Kunst ist bei Sotheby’s in Paris auf dem Vormarsch  
Eindeutig auf der Kunst nach 1945 lag der Schwerpunkt der zweitätigen Auktionsfolge bei Sotheby’s in Paris. Die Künstler des Impressionismus und der Moderne konnten der Übermacht ihrer jüngeren Kollegen nicht allzu viel entgegensetzten. Das machen schon die nüchternen Zahlen deutlich: 161 Lose traten gegen 98 an, inklusive Aufgeld stehen acht Millionenpreise nur drei gegenüber, der Bruttoumsatz der Zeitgenossen lag bei 24,85 Millionen Euro, der der älteren Künstlergarde bei 16,1 Millionen Euro, was zusammen das beste Ergebnis der Pariser Dependance von Sotheby’s in dieser Sparte ist, und neue Auktionsrekorde gab es nur bei der Gegenwartskunst. Der erste Rang gebührt hier Nicolas de Staël, der seine opulent schimmernde, bezaubernde Leinwand „Agrigente“ von 1954 einsetzte. Die nicht allzu große, abstrakte Farbkonzentration in den Komplementärkontrasten Gelb und Dunkelviolett sowie Rot und Rosa ist von südlicher Landschaft und Wärme inspiriert. Seit 1966 gehörte sie der selben Schweizer Familie, die sich nun bei 1,2 bis 1,8 Millionen Euro davon trennen wollte. Der europäische Privatsammler, der die Oberhand behielt, musste aber noch einiges Geld darauf legen. Erst bei 2,15 Millionen Euro fiel der Hammer, was für ihn brutto 2,47 Millionen Euro ausmachte – neuer Rekord für Nicolas de Staël und teuerstes Werk der Pariser Auktionsrunde. ...mehr  |