Möbel und Einrichtungsgegenstände bei Koller in Zürich  
Kunst oder Dekoration? Bei Franz Xaver Messerschmidts 52 merkwürdigen Charakterköpfen, von ihm nur „Köpfe“ genannt, mögen die Meinungen auseinandergehen. Koller in Zürich hat zwei aus einer Wiener Privatsammlung stammenden Gips- und Alabasterbüsten am 3. Dezember in seine Auktion „Möbel, Pendulen, Bronzen, Spiegel, Tapisserien und Dekorative Kunst“ einsortiert. Doch gilt Messerschmidt als einer der wichtigsten, nicht zuletzt interessantesten Bildhauer der Aufklärungszeit. Mit Hilfe von Selbstportraits gelang es ihm, verschiedenste menschliche Regungen und Charaktere anschaulich zu machen, von der Bosheit bis zum Edelmut, von der Trauer bis zur Entzückung. Die beiden angebotenen Büsten, hergestellt als Abgüsse aus der Sammlung des Fürsten Liechtenstein im südmährischen Feldsberg, beziehen sich aufeinander: zunächst ein „starker Geruch“, der mit skeptischem Blick zur Kenntnis genommen wird, dann ein „Geruch, der zum Niesen reizt“ und den Augenblick kurz vor der Explosion festhält. Jede Büste soll 240.000 bis 360.000 Franken wert sein. Vor vier Jahren wurde ein Exemplar aus Alabaster bei Sotheby’s in London für 930.000 Pfund zugeschlagen, kurz davor zwei weitere bei Sotheby’s in New York für 4,3 und 2,2 Millionen Dollar. Von wann die jetzigen Abgüsse stammen, ist nicht genannt. ...mehr  |