Viele Bronzen und ein teures „Spanierchen“: Beachtliches Ergebnis der Piasecka Johnson Collection bei Sotheby’s in London  
Das war nun doch nicht zu erwarten gewesen: Teuer sollte es ja schon werden mit dem armen Prometheus, den Chefgott Zeus an den kaukasischen Felsen gebunden hatte, weil er so frech gewesen war, bis Herakles kam und ihn befreite. Jusepe de Ribera, geboren 1591 in Valencia, aber gestorben 1652 in Neapel und dort als „Lo Spagnoletto“ nicht nur belächelt, sondern auch verehrt, hatte das entsetzliche Leid des nackten Helden durch die dumpfe Strafe, dass ihm ein Adler die stets nachwachsende Leber fraß, mit geradezu expressivem Ausdruck auf Leinwand gebannt, der auch vor einem eher ungeschminkt mäßigen Schönheitsbild des nicht mehr ganz jungen Mannes nicht zurückschreckte. Zuletzt hing das große Gemälde in der Sammlung der Kunsthistorikerin Barbara Piasecka Johnson, die ihre Kunstwerke vor allem in den 1980er Jahren zusammengetragen hat. Diese hochkarätige Sammlung kam nun am 8. Juli bei Sotheby’s als Ergänzung zur Altmeisterauktion zur Versteigerung. Und die Überraschung war perfekt: Auf 800.000 bis 1,2 Millionen Pfund angesetzt, setzte sich ein hartnäckiger neapolitanischer Sammler erst bei 3,4 Millionen gegen seine Konkurrenten durch – Auktionsrekord für den „kleinen Spanier“, einziger Millionenpreis der Auktion und überdies sogar zweitteuerster Altmeister in diesem Juli in London. ...mehr  |