Sotheby’s wurde in New York einmal mehr seinem Namen gerecht und verführte seine Kunden mit der „Impressionist & Modern Art“ zu Rekordpreisen sowie teils sprunghaften Steigerungen. Aber der Favorit blieb liegen  
Ein Mann im Anzug sitzt an einem Tisch, legt seine rechte Hand auf ihn und scheint nach einem Stein zu greifen. Der Hintergrund ist düster. Das Einzige, das ihn erhellt, ist eine Lichtsphäre. In René Magrittes „Le Principe du plaisir“ ist sie allerdings nicht ein Mittel zum Zweck der Beleuchtungsregie, sondern zentrales Element der Komposition: Der Strahlenball ersetzt den Kopf des Porträtierten. Die Entstehung des Gemäldes von 1937 lässt sich nicht zuletzt auf autobiografische Bezüge zurückführen. Magritte skizzierte bereits ein Jahr früher ein ähnliches Konzept und beschriftete es mit einer Widmung an den surrealistischen Vordenker und Poeten Paul Éluard. 1937 stellte ihm sein Malerkollege Salvador Dalí den exzentrischen Literaten Edward James vor, der Magritte kurzerhand über die Winterzeit in sein Haus nach London einlud. Ein ähnlich geartetes Foto des Dichters, allerdings mit Kopf, nahm sich der Künstler dort zur Vorlage für „Le Principe du plaisir“. Es entstand ein für den Surrealisten typisches Werk, das mit visuellen Reizen spielt, Paradoxe vorführt und eine große Spannung zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem aufbaut, die gerade beim Motiv verdeckter Köpfe häufig im Œuvre Magrittes vorkommt. ...mehr  |