Die Herbstrunde Grisebachs hatte ein zahlungsfreudiges Publikum, das für Rekordpreise sorgte, aber wählerisch nach Qualität und Seltenheitswert suchte  
Eine Rarität bot Grisebach zur Herbstauktion in der Kategorie „Small is Beautiful“ an: Drei handbemalte Postkarten von Franz Marc an Erich Heckel aus dem Jahr 1913. Der bis heute ungebrochen beliebte Maler, ein Besuchermagnet in Museen, beschrieb diese mit Grüßen und Notizen zum zeitgenössischen Kunstbetrieb. Heute ermöglichen die Karten einen kleinen Blick auf seine gute Freundschaft mit Heckel. In den intimen Stücken kann der Betrachter etwas erkennen, dass die großen Ausstellungen mit hochkarätigen Gemälden Franz Marcs kaum vermitteln können: Den Künstler als privaten Menschen. Dies zeigt sich nicht nur in den liebevollen kleinformatigen Malereien als Geschenk für einen Freund, sondern auch in der Beschriftung der Karten, beispielsweise wenn Marc aufrichtig an Heckel schreibt, er und seine Frau „denken noch oft und mit so viel Vergnügen an den Abend mit Ihnen zurück, wir wären so glücklich, Sie beide auch einmal in unserem kleinen Dorf zu sehen“. ...mehr  |