Koller offeriert in Zürich wieder feine Möbel- und Einrichtungskunst aus Barock und Klassizismus  
Charlotte Auguste Mathilde, Tochter des englischen Königs George III. und seit 1797 Gemahlin von König Friedrich I. von Württemberg, war künstlerisch durchaus begabt. Wenn die königlichen Pflichten ihr die Zeit ließen, bestickte sie Möbelbezüge, bemalte Porzellan und betätigte sich als Zeichnerin. Sie beteiligte sie sich an der Neugestaltung der Appartements im Schloss Ludwigsburg und im Neuen Schloss in Stuttgart. „Ein Hauptschmuck dieser Gemächer aber ist“, bemerkt ein zeitgenössischer Bericht, „daß die herrlichen Stickereyen und Zeichnungen an Stühlen, Ruhebetten, Ofen- und Kaminschirmen meist von der Hand der Königin und zum Theil auch der königlichen Prinzessinnen sind.“ Einen Sekretär schmücken ebenfalls dreizehn Federzeichnungen aus der Hand Charlottes. Die unterschiedlich großen Blätter mit ländlichen Motiven, darunter Pferden, Kühen, Ziegen oder Federvieh teils mit Hirten, baute der württembergische Hofebenist Johannes Klinckerfuß um 1800 in den Schreibtisch ein. Das kantige Mahagoni-Möbel mit Bronze- und Messingzier, bei dem sich Klinckerfuß noch eng an den Stil der Roentgen-Werkstatt anlehnt, stand bis 1864/66 im Neuen Schloss in Stuttgart; dann wurde er veräußert. Nun hoffen der Genfer Einlieferer und das Züricher Auktionshaus Koller auf einen Preis von 120.000 bis 200.000 Franken. ...mehr  |